Sonntag, 3. Juni 2007

Zusammenfassung und Fazit

Zusammenfassung

In den 3 Wochen haben wir gemeinsam einiges erlebt. Sehr viel Schönes, aber auch ein bisschen Pleiten, Pech und Pannen:

Joachim bei der Terrakotta-Armee verloren, Hölle von Zugfahrt in einem engen und stickigen Abteil durch die Nacht, 9 Stunden Busfahrt, Superstau, keine Flugtickets in Guilin, Flug nach Shanghai anstatt nach Hangshuo, wenig Schlaf in dieser Nacht.

Aber auch sehenswerte Tempel und Gartenanlagen, riesige Städte, Wahnsinns-Entfernungen, tolle Landschaften, gigantische Mauer, Terrakotta Armee, Skyline von Shanghai, Transrapid.

Fazit

Die Reise nennt sich „Chinas Höhepunkte“ und ich denke die haben wir auch gesehen. Natürlich sind 3 Wochen viel zu wenig, um auch nur den Hauch eines Landes in der Dimension wie China zu erfassen. Das Programm war richtig straff, was mir erst so richtig vor Ort klar geworden ist. Aber wir haben dadurch sehr, sehr viel gesehen und gelernt.

Im Laufe der Zeit ist das Eine oder Andere vielleicht negativ herübergekommen, aber letztendlich muss man bei einer geführten Tour Kompromisse eingehen. Das haben wir gemacht, aber ein bisschen Lästern und Klugscheißen gehört auch dazu. Da werde ich mich nicht verbiegen. Deshalb mache ich die Tour aber nicht schlecht.

Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir haben nette Leute kennen gelernt, wir haben viel erlebt und uns ganz sicher erholt.

Woran ich das fest mache? Ganz einfach: meine Finger (und speziell beide Daumen) sind nach über 25 Jahren (!) Fingerkauen zum ersten Mal fast völlig verheilt. Das gab es noch nie. Ich werte das als Zeichen der inneren Entspannung. Mein Yin und Yang sind im Gleichgewicht ;-).

Beim nächsten Mal würde ich auch wieder eine geführte Tour machen, denn die Verständigung in China (speziell in den ländlichen Regionen) ist wirklich sehr schwer. Auch wenn sich das sicherlich in den nächsten Jahren ändern wird, denn Englisch gehört in der Schule zu den Pflichtfächern.

Wir versuchen immer, zwischen organisierten Touren und Urlaub „auf eigene Faust“ abzuwechseln, aber China möchte ich nicht ohne Hilfe machen. Der Stress soll zu Hause bleiben und der Aufwand für die Unternehmungen (Planung und Organisation) in China ist nicht zu unterschätzen. Mein lieber Freund Armin sieht das vielleicht etwas anders, aber er ist für mich auch das Sinnbild des „Weltbürgers“, der überall klarkommt.

Meine Empfehlung: schaut euch Land und Leute an

Zusammenfassung

In den 3 Wochen haben wir gemeinsam einiges erlebt. Sehr viel Schönes, aber auch ein bisschen Pleiten, Pech und Pannen:

Joachim bei der Terrakotta-Armee verloren, Hölle von Zugfahrt in einem engen und stickigen Abteil durch die Nacht, 9 Stunden Busfahrt, Superstau, keine Flugtickets in Guilin, Flug nach Shanghai anstatt nach Hangshuo, wenig Schlaf in dieser Nacht.

Aber auch sehenswerte Tempel und Gartenanlagen, riesige Städte, Wahnsinns-Entfernungen, tolle Landschaften, gigantische Mauer, Terrakotta Armee, Skyline von Shanghai, Transrapid.

Fazit

Die Reise nennt sich „Chinas Höhepunkte“ und ich denke die haben wir auch gesehen. Natürlich sind 3 Wochen viel zu wenig, um auch nur den Hauch eines Landes in der Dimension wie China zu erfassen. Das Programm war richtig straff, was mir erst so richtig vor Ort klar geworden ist. Aber wir haben dadurch sehr, sehr viel gesehen und gelernt.

Im Laufe der Zeit ist das Eine oder Andere vielleicht negativ herübergekommen, aber letztendlich muss man bei einer geführten Tour Kompromisse eingehen. Das haben wir gemacht, aber ein bisschen Lästern und Klugscheißen gehört auch dazu. Da werde ich mich nicht verbiegen. Deshalb mache ich die Tour aber nicht schlecht.

Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir haben nette Leute kennen gelernt, wir haben viel erlebt und uns ganz sicher erholt.

Woran ich das fest mache? Ganz einfach: meine Finger (und speziell beide Daumen) sind nach über 25 Jahren (!) Fingerkauen zum ersten Mal fast völlig verheilt. Das gab es noch nie. Ich werte das als Zeichen der inneren Entspannung. Mein Yin und Yang sind im Gleichgewicht ;-).

Beim nächsten Mal würde ich auch wieder eine geführte Tour machen, denn die Verständigung in China (speziell in den ländlichen Regionen) ist wirklich sehr schwer. Auch wenn sich das sicherlich in den nächsten Jahren ändern wird, denn Englisch gehört in der Schule zu den Pflichtfächern.

Wir versuchen immer, zwischen organisierten Touren und Urlaub „auf eigene Faust“ abzuwechseln, aber China möchte ich nicht ohne Hilfe machen. Der Stress soll zu Hause bleiben und der Aufwand für die Unternehmungen (Planung und Organisation) in China ist nicht zu unterschätzen. Mein lieber Freund Armin sieht das vielleicht etwas anders, aber er ist für mich auch das Sinnbild des „Weltbürgers“, der überall klarkommt.

Meine Empfehlung: schaut euch Land und Leute an :-)

01.06.-02.06.2007

01.06.2007

Es regnet und es ist neblig, aber ….. Freizeit, Shopping, kein Zeitdruck J!!

Wir fahren zuerst in die Nanjing Road, denn hier gibt es eine riesige Fußgängerzone mit vielen Geschäften. So richtig fündig werden wir aber nicht. Außer einem T-Shirt und einer Hose für mich springt nichts dabei heraus. Ein kurzer Blick in die Vitrine eines Elektronik-Ladens bestätigt es wieder: Hier kann man keine Schnäppchen machen. Preise auf dem Niveau von Deutschland.

Kurzer Boxenstopp beim Schotten.

Irgendwie sind wir müde und platt und außerdem geht es mir an diesem Tag nicht sonderlich gut. Wir kehren ins Hotel zurück und legen eine Pause ein.

Am Abend fahren wir 4 Stationen mit der U-Bahn zur „Oriental Pearl“, dem Fernsehturm von Shanghai. Ein Wahnsinns-Anblick, wenn man ihn so aus der Nähe sieht. Trotz des schlechten Wetters wagen wir uns in den Turm. Das war eine bescheuerte Idee, denn man sieht wegen des Nebels, der sich während des Schlangestehens noch verdichtet hat, natürlich quasi nichts. Abhaken unter „Sonstige Ausgaben“ ;-).

Anschließend nochmals ein kurzer Spaziergang über die Nanjing Road bis zum Bund. Von dort genießen wir ein letztes mal den atemberaubenden Blick auf den Stadtteil Pudong mit den Wolkenkratzern und dem Fernsehturm. Dann nehmen wir Abschied von Shanghai und machen uns auf den Weg ins Hotel, denn es ist schon 22.00 Uhr und wir müssen noch packen. Morgen geht es um 06.00 Uhr wieder raus.

02.06.2007

Heute ist Schluss mit Lustig. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Transrapid (jaaa, der aus Deutschland!!) zum Flughafen. Die Wartehalle ist recht unspektakulär und ich hatte irgendwie mehr erwartet. Ich weiß auch nicht genau was, aber so Richtung Captain Future oder Star Trek ;-).

Oben am Gleis / Schiene (wie nennt sich das eigentlich bei einer Magnetschwebebahn?) sehen wir den Transrapid bei der Einfahrt. Das Teil fährt wirklich pünktlich auf die Sekunde. Um Punkt 09.00.00 Uhr setzt sich diese Höllenmaschine in Bewegung und nach geschätzten 3 Minuten (ich habe es mir nicht gemerkt) erreichen wir die Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h. Außer einem leichten Rütteln merkt man nicht viel von der Geschwindigkeit.

Allerdings zucken wir kurz zusammen, als wir dem Gegenzug begegnen und es ein wenig rumst.

Nach fast genau 7 Minuten ist der Spuk vorbei und wir haben 30 km (!!) zurückgelegt.

Der Rest ist Routine: Einchecken, Zollformular, Ausreiseformular, Sicherheitskontrolle, letzte Yuan in eine Cola und einen Schokoriegel investieren (wir haben noch 2 Yuan = 0,2 € am Ende übrig), Warten, Boarding, Fliegen, Fliegen, Fliegen, Fliegen, Fliegen, Fliegen, Fliegen, endlos lange 12 Stunden …….

Dann sind wir endlich zuhause und der Übergang von Urlaub zum Alltag führt über viel Wäsche waschen….

Freitag, 1. Juni 2007

Lotus

Im Garten des bescheidenen Beamten

Venedig des Ostens



Pagodendach

Strassenverkäufer in Xian

Neugierig auf China?

Brücke am See

Die Mauer

31.05.2007

31.05.2007

Irgendwie haben wir den Wecker falsch gestellt. Statt um 07.30 Uhr werden wir bereits um 06.00 Uhr geweckt, merken das aber erst, nachdem wir uns fast fertig gemacht haben. Na, dann haben wir eben ein bisschen mehr Zeit heute Morgen, um in Ruhe zu frühstücken (gähn).

Wir treffen uns um 09.30 Uhr mit unserem Guide und fahren zum dem Jade-Buddha-Tempel mit den 2 weißen Jade-Buddhas, die ein Mönch 1882 von einer Pilgerreise aus Burma mitgebracht hat. Einer davon ist fast 2 m hoch und sie sind je aus einem Jadeblock gefertigt. In dem Tempel ist die Hölle los, viele Buddhisten, die selbst als Touristen angereist sind und dort beten. Sehr viel Asche von den Räucherstäben fliegt durch die Luft und man kann sich kaum rühren. Wahnsinn.

Danach fahren wir über den Umweg eines staatlichen Kaufhauses à Friendship Store (Stichwort: Heizdecken) in die Altstadt zum Yu-Yuan-Garten (Garten der Zufriedenheit). Auch dies ist ein sehr schöner Garten. Allerdings habe ich den Eindruck, dass keiner mehr mit vollem Ernst bei der Sache ist und wir blödeln ein wenig herum und machen ein paar Spaßfotos. Dabei habe ich fast den Tempel abgerissen, aber das bleibt Geheimnis der Gruppe ;-).

Anschließend 2 Stunden Freizeit, und wir laufen über den Yu-Yuan Bazar. Auch hier ist einiges los und es reiht sich Geschäft an Geschäft. Teilweise Ramsch und teilweise wertige Waren. Nachteil auf diesem Bazar: man hat ständig so ein komisches Flüstern im Ohr (watches, cheap cheap, Rolex, bags, Chinese paintings, free exhibition, please come). Man sieht sie nicht, aber man hört sie. Plötzlich stehen sie neben einem. Wie machen die das? Plötzlich wird ein Katalog mit Abbildungen von Uhren gezogen. Wem das nicht reicht, für den sind auf der Rückseite Taschen namhafter Designer dargestellt. Die verschärfte Variante ist ein schicker Alu-Koffer, der direkt vor der Nase plötzlich hochgerissen und geöffnet wird: Rolex! Cheap, cheap. Today 100 Yuan (10 €), tomorrow 200 Yuan. Which one do you like?

Dazwischen war irgendwann das Mittagessen.

Am Abend sind wir in einem großen Hotel zu einer Akrobatik Show. Sehenswert, es lohnt sich, hingehen!

Das offizielle Programm der geführten Rundreise ist vorbei. Morgen (Freitag) haben wir den ganzen Tag zur freien Verfügung. Wir haben uns noch mal einiges vorgenommen (Power-Shopping, Uferpromenade Bund, Fernsehturm). Mal sehen was wir alles schaffen.

Donnerstag, 31. Mai 2007

30.05.2007

30.05.2007

Morgens machen wir eine kleine Fahrt auf dem Kaiserkanal und machen uns ein Bild von Suzhou, dem „Venedig des Ostens“. Die kleinen Kanäle haben tatsächlich einen Hauch von der italienischen Lagunenstadt. Allerdings ist das Kanalsystem nicht mehr so umfangreich, wie es vor einigen Jahren noch gewesen sein muss, denn einige sind zugeschüttet worden oder einfach ausgetrocknet. Der Teil, den wir sehen, ist wirklich sehenswert, zumal man quasi das Leben auf den Gassen dort „von hinten“ sieht.

Weiter geht es anschließend in einen der vielen Gärten, den „Fischernetzgarten“ (Meister der Netze), der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Er ist nur sehr klein, aber dennoch sehenswert. In ihm finden sich, wie in allen chinesischen Gärten, die vier wichtigsten Grundelemente: Wasser, Steine, Pflanzen und Tempel. Die einzelnen Pavillons sind sehr verwinkelt und man kommt sich fast vor wie in einem Labyrinth.

Nach dem Mittagessen fahren wir in eine Seidenspinnerei und lassen uns die Herstellung von Chinaseide erklären. Wir sehen sogar die Produktionsanlagen und sind schwer beeindruckt, wie das Ganze funktioniert. In den verschiedenen Shops werden wir aber nicht fündig. Echte Seidenbettwäsche ist toll und hier um mehr als die Hälfte billiger als in Deutschland, aber wir können uns auf die Schnelle nicht entscheiden. Für eine Tischdecke fehlen uns die Maße unseres Esstisches, ein Seidenhemd ist nun wirklich nichts für mich (J) und Simone wird mit den Kimonos auch nicht warm. Geld gespart J (Ja, ja Elke, ich weiß, du definierst das Sparen anders ;-) ).

Danach besuchen wir den „Garten des bescheidenen Beamten“, der wesentlich größer ist als der Garten von heute Morgen. Hier gibt es gleich mehrere Teichanlagen mit Lotus, Seerosen und Karpfen. Hier kann man einige Zeit verbringen und ein wenig die Ruhe genießen (na ja, natürlich sind wir nicht alleine und andere Touristen trüben den idyllischen Eindruck).

Als wir am Nachmittag den Park verlassen, müssen wir durch ein Spalier von Händlern mit Getränken und allerhand Nippes. Aber wir haben keine Zeit und machen uns auf die 2stündige Busfahrt nach Shanghai. Das Ziel der Reise ist erreicht.

Wir haben Glück und die Rushhour ist nicht so schlimm wie befürchtet. Im Hotel werden wir von unserem lokalen Reiseführer Jackie erwartet. Nach dem Check-Inn bleiben uns 20 Minuten zum Frisch machen und dann geht es ab zum Abendessen.

Von dort fahren wir gegen 20.30 Uhr mit dem Bus nach Pudong, dem berühmten Stadtteil, in dem auch der tolle Fernsehturm steht. Von der Uferpromenade „Bund“ aus machen wir eine knapp 45-minütige Hafenrundfahrt per Schiff. Das lohnt sich, obwohl es mit 25 € recht teuer ist.

Die paar Meter zwischen Anleger und Bus werden wieder mal zum Spießrutenlaufen: Rolex-Uhren, Drachen und so eine Art Inline-Skates werden angeboten.

So gegen 23.30 Uhr sind wir im Bett.

Dienstag, 29. Mai 2007

29.05.2007

29.05.2007

Nach dem Frühstück ist um 08.00 Uhr Abfahrt Richtung Suzhou mit einem Abstecher bei dem Wasserdorf Wuzhen. Die Fahrt zu dem Wasserdorf dauert knappe 2 Stunden. Wegen der frühen Stunde ist es in dem kleinen Bus noch erträglich.

Das Dorf liegt direkt an einem kleinen Fluss und man kann sich mit einem kleinen Boot durch den Kanal fahren lassen. Gezeigt werden u.a. Holzschnitzereien aus verschiedenen Dynastien.

Ich erwähne es ungern, aber bereits etwa um 11.15 Uhr nehmen wir unser Mittagessen ein (es nervt), um dann mit dem Bus ohne die lokale Reiseleiterin nach Suzhou weiterzufahren. Wir treffen so gegen 14.00 Uhr ein und werden kurz von unserem neuen lokalen Reiseleiter in Empfang genommen. Wir haben somit das letzte Etappenziel vor dem Zielpunkt Shanghai erreicht.

Programm gibt es für heute keines. Ach wie schön, Freizeit. Wir machen uns kurz frisch und dann bummeln wir durch die nähere Umgebung, denn (Achtung) um 18.00 Uhr treffen wir uns wieder mit dem Reiseleiter zum Abendessen in unserem (!) Hotel.

Wäre da weniger nicht mehr gewesen? Hätten wir das nicht alleine geschafft? Hätte es nicht gereicht, wenn die Reiseleitung uns eine Nachricht hätte zukommen lassen (wofür gibt es eine Rezeption?), wann wir uns am nächsten Tag treffen? Naja, egal. Wir fühlen uns „rundherumvollkaskoversichert“.

Beim Abendessen fragen wir unseren Guide, wo man am Abend in Suzhou am Besten hingeht. Er weicht ständig aus und alles Bearbeiten nutzt nichts. Die Stadt scheint quasi tot zu sein. Also fragen wir später an der Rezeption (dafür ist sie auch da), lassen uns das Ziel auf einer chinesischen Karte markieren und fahren mit dem Taxi Richtung Stadtmitte.

Und was soll ich sagen? Die Stadt ist alles andere als tot. Hier ist was los, hier boxt der Papst. Eine riesige Passage mit vielen Nebenstrassen und jede Menge Gewusel. Wir freuen uns J und bummeln, bis die Geschäfte so gegen 21.30 Uhr schließen.

Wir sehen mehr oder weniger zum ersten Mal das moderne China und die besser verdienende Mittelschicht, denn die Preise von echter Markenware liegt nur knapp unter den Preisen in Deutschland oder sogar auf gleichem Niveau.

Dann fahren wir zufrieden mit dem Taxi wieder ins Hotel.

28.05.2007

28.05.2007

Irgendwie ist der Wurm drin. Anstatt wie verabredet um 07.45 Uhr kommt der Weckruf bereits um 06.45 Uhr von der Rezeption L. Was soll man dazu noch sagen. Die Chinesen glauben an das Schicksal. Bei uns denkt man nur daran, wenn sich etwas eher negativ auswirkt, wie bei uns ;-).

Na gut, „sleep when I´m dead“, sagte schon damals der gute Bon Jovi ;-). Völlig übernächtigt quälen wir uns aus dem Bett. Volles Programm:

Zuerst Bootsfahrt auf dem Westsee (zerbrochene Brücke, die nicht zerbrochen ist; alleinstehender Hügel, der nicht alleine steht; Insel, die keine ist). Danach „besinnlicher“ (Zitat Werner) Spaziergang durch die parkähnliche Anlage mit kleinen Brücken, Hecken, Pagoden (3 Stein-Pagoden -> Harald, diese Pagoden bestehen aus mehr als 3 Steinen ;-)).

Anschließend besuchen wir die riesige Tempelanlage von Lingyin. Die Zeit ist wieder knapp, aber wegen der Müdigkeit protestiere ich bestimmt nicht. Mein Interesse hält sich in Grenzen. Von dort mal wieder zum Essen (hätten 2 Mahlzeiten pro Tag nicht auch gereicht?).

Anschließend besuchen wir die Pagode der 6 Harmonien am Ufer des Zick-Zack Flusses (Qiantang), welche der Sage nach einem Kind gestiftet wurde, das einen bösen Zauberer „besiegt“ hat und das Eindämmen des häufigen Hochwassers des Flusses von dem Zauberer erkämpft hat.

Zum Schluss besuchen wir in der Altstadt noch ein Apothekenmuseum (sorry, Museum für mich nur unter Gruppenzwang) und haben dann noch 45 Minuten Zeit für einen Bummel durch die wirklich sehenswerte Altstadt. Hier reiht sich Geschäft an Geschäft und neben Souvenirs gibt es auch eine Art „Fressgass“, wo die Chinesen essen (Froschschenkel, Entenkopf, Hühnerfüße und diverses undefinierbares und teilweise übel riechendes). Simone kann nicht mitgehen, da ihr sonst schlecht wird. Ich muss mir das aber unbedingt anschauen, auch wenn ich nur unter Androhung von Gewalt hier zugreifen würde. Aber den Chinesen schmeckt es.

Auf dem Weg ins Hotel machen wir mal wieder Halt zum ….. Abendessen.

Um 21.00 Uhr liegen wir todmüde im Bett und schlafen durch bis am nächsten Morgen um 06.00 Uhr.

Noch eine Anmerkung: Simone habe ich die Berichte aus Zeitgründen schon ein paar Tage nicht mehr vorgelegt. Inhaltliche Längen oder Laberei und Rechtschreibfehler gehen ausschließlich auf meine Kappe ;-).

Montag, 28. Mai 2007

Innenhof

Tropfsteinhöhle

Traumhaft

Li Fluss

Panda Bär im Zoo

Zoo in Chonqing

Schuhreparatur auf chinesisch

Papierschirme

26.05.-27.05.2007

26.05.2007

A.U.S.S.C.H.L.A.F.E.N.!!! Erst um 09.30 Uhr treffen wir Fu und leihen uns Fahrräder. Während die anderen in der Stadt bummeln (Tag zur freien Verfügung), machen wir mit ihm eine kleine Fahrradtour außerhalb der Stadt. Kaum hat man sich etwa 1 Strasse von der Hauptstrasse entfernt, ist man plötzlich fast alleine in der schönen Natur.

Wir radeln ohne Stress ca. 1,5 Stunden durch die Gegend und trinken dann im „7th Heaven“ (wir haben es gefunden) ein kleines Bierchen. Fu hatte absolut recht: dieses Restaurant ist wirklich sehr, sehr nett und die Speisekarte verspricht gute Qualität. Geführt wird es wohl von einem Engländer (William), der uns ein Time Magazin bringt. Wir geniessen knapp 1 Stunde auf der Terrasse bevor wir über die Hallo-Hallo-Straße zurück ins Hotel gehen.

Am späten Nachmittag treffen wir uns wieder mit Fu und fahren mit den Rädern an ein kleines Flüsschen und mieten uns ein Bambusfloß, um uns ca. 1 Stunde völlig entspannt flussabwärts treiben lassen. Herrlich. Ein Stück des Weges übernehme ich das Steuern. Da ich aber vorne stehe ist es eher ein Zick-Zack Kurs. So gebe ich den ca. 4 m langen Bambusstab wieder an den Flößer ab ;-).

Die Räder nehmen wir auf dem Floß mit. Wir treffen Fu wieder am Ziel und fahren anschließend - vorbei an Reisfeldern - zurück in die Stadt.

Abends dann: „7th Heaven“. Was wir mittags beim Bier schon geahnt haben, bestätigt sich beim Essen. Sehr lecker, angenehme Atmosphäre, nette Leute. Wer nach Yangshuo kommt, sollte dort hingehen.

27.05.2007

Nach dem Frühstück Fahrt mit dem Bus zurück nach Guilin. Dort Besichtigung des Elefantenrüssel-Berges. Mit ein wenig Fantasie erkennt man einen im Fluss trinkenden Elefanten. Ein schönes Fotomotiv.

Aber wir kämpfen ein wenig mit dem Wetter, denn heute ist wahrscheinlich der heißeste Tag. Geschätzte 35 Grad und wieder gefühlte 100% Luftfeuchtigkeit.

Auf den Hausberg von Guilin (63 m, 325 Stufen) sind nicht alle mitgekommen. Aber ich muss immer überall rauf, wenn es eine schöne Aussicht verspricht. Von oben hat man einen schönen Überblick über Guilin und den Li-Fluss.

Später, nach Tagen, mal wieder eine Heizdeckenaktion - wieder in einer Perlenfabrik. Diesmal aus Zeitmangel nur 10 Minuten Aufenthalt, aber unser Guide bekommt dort seinen wichtigen Stempel.

Anschließend fahren wir in eine Tropfsteinhöhle. Da ich mein Stativ mitgenommen habe (Mitreisende sprechen von „absolutem Luxus“, den ich mir leiste…. aber ich muss es auch selber tragen), hoffe ich auf schöne Eindrücke. Die Höhle ist wirklich toll und sehenswert. Die Beurteilung der Bilder kann ich aber erst in Deutschland auf einem großen Display machen.

Am Abend dann ist der letzte Inlandsflug von Guilin nach Hangshuo geplant. Wir kommen im letzten Moment an den Flughafen an (ca. 30 Minuten vor dem Abflug) und es stellt sich heraus, dass es für uns keine Tickets gibt. Ratlosigkeit. Die Gruppe bleibt locker und gelassen, keiner meckert, keiner regt sich auf. Alle sind gut drauf. Das finde ich gut. Es ist so etwas wie Solidarität zu spüren. Elke schlägt vor, dass sie ihre Reisesouvenirs auspackt und wir ein wenig mit ihrer Terrakotta-Armee spielen können, oder alternativ Mahjong.

Aber in dem Moment kommt die Nachricht, dass wir nach Shanghai fliegen werden und von dort mit dem Bus nach Hangshou gefahren werden. Ich denke, wir werden nicht vor 02.00 Uhr im Bett sein. Suuuuper-Urlaub ;-).

Am Ende fahren wir tatsächlich noch 3 Stunden mit dem Bus von Shanghai nach Hangshuo. Alle sind völlig durchgeschwitzt, total müde und wir stinken wahrscheinlich wie die Biber. Am nächsten Tag soll es aber wie geplant um 08.20 Uhr (!) losgehen. Da die Sehenswürdigkeiten teilweise schon um 16.30 Uhr schließen, haben wir keine Wahl und es gibt keine Proteste. Nur der Fahrer begehrt auf und will nicht vor 09.30 Uhr am Hotel sein. Das verschafft uns eine weitere Stunde Schlaf.

Samstag, 26. Mai 2007

Yanktze

Terrakotta Armee

Longmen Grotten

Shaolin Kloster

24.05.-25.05. 2007

24.05.2007

Ausschiffung in Chongqing. Wir fuhren direkt vom Anleger über die Fußgängerzone zur S-Bahn und von dort in den Zoo. Dies war ein spontaner Vorschlag der lokalen Reiseleiterin und wurde von der Gruppe gerne angenommen, denn es gibt hier mehrere Panda-Bären und ein Junges (im letzten September geboren). Ich denke, es hat allen großen Spaß gemacht.

Vom Zoo wieder mit der S-Bahn zurück und von dort in ein Teehaus. Dort bekamen wir eine Lehrstunde in der chinesischen Tee-Zeremonie. Auch das war sehr interessant und ich kann mir das durchaus als entspannende Angewohnheit vorstellen, obwohl es doch einige Zeit an Vorbereitung braucht. Ich werde wohl dem Kaffee treu bleiben, aber wenn sich die Gelegenheit bietet auch mal in Ruhe einen chinesischen Tee (immer ohne Zucker!!) genießen.

Danach geht es für ca. 1,5 Stunden durch die Altstadt. Hier geht es ähnlich zu wie auf einem Jahrmarkt. Ich versuche mich für 10 Yuan (1 €) im Bogenschiessen. Die Trefferquote lässt sich sehen und man staunt über die „Langnase“.

Insgesamt haben wir immer viel Spaß, wenn wir von Chinesen auf der Strasse gesehen werden. Man winkt uns zu und fotografiert uns unentwegt. Wir winken und fotografieren zurück, was auch immer zu Lachern bei den Chinesen führt. Kommunikation ohne Sprachkenntnisse.

Am Abend dann geht es zum Flughafen und auf unseren 2. Inlandsflug von Chongqing nach Guilin, dem fast südlichsten Punkt unserer Reise.

Am Flughafen werden wir von Fu abgeholt und in ein wirklich super Hotel gebracht. Es gibt wieder Internet und ich nutze die Zeit bis 01.00 Uhr, denn in den letzten Tagen ist einiges an Mails aufgelaufen und auch der Blog will gefüttert werden.

25.05.2007

Wieder mal nur wenige Stunden geschlafen und ab geht es nach dem Frühstück auf den Li-Fluss. Wer schon einmal chinesische Aquarelle gesehen hat (Karstlandschaften mit spitzen Bergen und viel Nebel und chinesischen Fischern auf Bambusflößen), der weiß wo wir jetzt sind.

Die Fahrt dauert 4 Stunden und endet in Yangshuo. Ein wirklich netter kleiner Ort mit ca. 70.000 Einwohnern und viiieeelen Touristen, aber Langnasen sieht man nicht so viele.

Nachdem wir von Bord gehen, müssen wir durch die „Hallo-Hallo-Straße“. Warum diese Straße so heißt? Weil hier ein Freimarkt ist und alle nur rufen „Hallo, Hallo, Postcards, 10 Yuan“ oder „Wolle kaufe „Lolex“ Automatik, which one do you like?“.

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel treffen wir uns wieder mit unserem Reiseführer Fu und fahren mit zwei Caddys ein wenig durch die Hinterlandschaft von Yangshuo (was übrigens heißt „Sonne und Mond“). Zwischendurch laufen wir ein wenig durch die Reisfelder und kleine Dörfer.

Leider sind auch hier die fliegenden Händler und so richtig Ruhe hat man dann doch nicht, zumal sie nur schwer abzuwimmeln sind. Und wir können nicht bei jedem etwas kaufen.

Von einer kleinen Brücke aus hat man einen Wahnsinns-Blick auf einen kleinen idyllischen Fluss. Vielleicht kommt das auf den Fotos raus. Über den Fluss fahren viele kleine Bambusflöße, und wir wollen das morgen auch machen.

Am Abend geht ein Teil der Gruppe zu einer Art Lichter-Show auf einer Freilichtbühne auf dem Li Fluss. Wir überlegen kurz und sind schon hin- und hergerissen, entscheiden uns aber dann dafür, abends durch die Stadt zu bummeln.

Wir suchen auf Empfehlung von Fu das Restaurant „7th Heaven“, aber als wir es knapp verfehlen bleiben wir in einem Steak Haus hängen. Harald (der uns begleitet) und wir haben irgendwie Lust auf eine Alternative zur chinesischen Küche. Wir wussten es eigentlich, aber es gab dann wirklich angebratene Schuhsohle. Naja, war nicht so schlimm bei 5 € inklusive Bier. Aber das Bier hat geschmeckt und es war richtig schön in der belebten Strasse draußen zu sitzen.

Donnerstag, 24. Mai 2007

Geisteralle bei den Ming Gräbern

Platz des Himmlischen Friedens

17.05. - 23.05.2007

Da wir mehrere Tage ohne Inetrnet waren hier nun die geballte Ladung. Bitte um Nachsicht wenn mal in der Vergangenheit und mal in der Gegenwart geschrieben wird. Ich bin kein Romanschreiber und je nach Zeitpunkt, wann ich die Zusammenfassung schreibe, schreibe ich wie ich denke die Erlebnisse nieder, ohne mir große Gedanken um Formalien zu machen.

Fehler sind immer drin, auch wenn Simone Korrektur liest (inhaltlich und Rechtschreibung). Wem es zu schlimm ist, der muss ja nicht weiterlesen ;-)


17.05.2007

Ankunft in Luoyang gegen 07.30 Uhr Uhr. Fahrt ins Hotel zum Frühstück und vor allem zum Duschen J.

Die letzte Nacht war der Horror, aber nach der Dusche ist fast alles vergessen. Im Übrigen sind alle Mitreisenden angekommen. Keiner musste aussteigen, obwohl es noch heiß her ging im Zug, was wir allerdings nicht mehr genau mitbekommen haben (wegen der 4 offenbar doppelt vergebenen Schlafplätze). Wir haben uns nur gewundert, dass mehrere Male ein paar Uniformierte mit Taschenlampen unser Schlafabteil abgeleuchtet haben und uns gefragt, ob das normal ist. Letztendlich haben wohl 6 Personen in einem 4er-Abteil geschlafen.

Nach dem Frühstück geht es wieder mit dem Bus in das erste Kloster Chinas überhaupt; Kloster „Weißes Pferd“. Sehr schöne Anlage und wir begegnen der wesentlichen chinesischen Religion zum ersten Mal. Räucherstäbchen werden angezündet und vor diversen Schreinen und Buddhastatuen verbeugt man sich. Außerdem sieht man Opfergaben wie Geld, Früchte und Blumen.

Im Anschluss (nach dem Mittagessen) fahren wir in das weltberühmte Shaolin-Kloster bei Dengfeng. Eine riesige, sehr schön restaurierte Klosteranlage, die auch schon Kulisse in zahlreichen Kung-Fu-Filmen war. Dort sehen wir zum Abschluss eine Vorführung von Kung-Fu Schülern.

Am Abend dann Buffet in einem angeblich beliebten Dreh-Restaurant. Aber ehrlich gesagt: mir hat es nicht zugesagt. Wir haben auf dieser Reise schon wesentlich besser gegessen

18.05.2007

Ausflug vormittags zu den Longmen Grotten in Luoyang. Hier finden sich in Grotten und Nischen in Stein gehauene Buddha-Statuen. Die Grotten gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Seit dem 5. Jahrhundert wurden hier geschätzte hunderttausend Skulpturen errichtet, von denen einige leider zerstört sind (Diebstahl oder Zerstörung durch nachfolgende Kaiser und Andersgläubige).

Am Nachmittag gegen 14.15 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Xi’an. Geplant war eine Zugfahrt, aber durch Umstellung des Fahrplanes müssen wir die 387 km mit dem Bus fahren. Geplante Fahrtzeit mit Pausen: 6 Stunden. Bedingt durch Stau und chaotische Fahrweise des Chinesen an sich (rechts überholen ist Standard, Standstreifen wird mitbenutzt, Lückenspringen gehört zum guten Ton und der Stärkere hat immer Vorfahrt) benötigen wir letztendlich 9(!) Stunden. Hölle!

Dann gibt es noch ein Missverständnis mit dem Reiseleiter Thomas, der meint uns entgegenzukommen, wenn das Abendessen ausfällt, weil wir so spät ankommen. Da liegen die Nerven ein wenig blank und Unmut rührt sich. Im Nachhinein ist es eine Mischung aus Sprachschwierigkeiten und Thomas’ Art, kleine, aber wichtige Details zu verschweigen. Na ja, am Ende haben sich alle wieder beruhigt und nach dem Abendessen waren wir sehr (!) dankbar für eine Dusche ;-).

Ziemlich platt fallen wir gegen 00.30 Uhr ins Bett.

19.05.2007

Wegen der späten Ankunft ist erst um 07.30 Uhr Wecken. Abfahrt um 09.00 Uhr. Wir besichtigen die Stadtmauer von Xi’an, die fast vollständig erhalten, bzw. restauriert ist. Eine wunderschöne Wehranlage mit Wachtürmen im Abstand von 120 Metern (ein Bogenschütze kann 60 Meter weit schießen, daraus ergibt sich der Abstand). Die Mauer ist 13,8 km lang, 12 m hoch, 18 m breit und die Erbauung dauerte 8 Jahre. Es gibt insgesamt 13 Eingänge. Nachts werden ihre Konturen durch Neonlampen beleuchtet. Wirklich sehenswert.

Anschließend geht es zum so genannten Stelenwald, in dem auf Steintafeln diverse Schriften aufbewahrt werden. Abdrucke werden im Museum verkauft und man kann zusehen, wie diese Drucke erstellt werden (direkte Abdrücke von den Tafeln im Durchdruckverfahren). Hier werden Kulturgüter mit staatlichem Schutz aufbewahrt. Unter anderem wurden auf 114 Steintafeln die klassischen Bücher des Konfuzius gemeißelt.

Danach Fahrt zu der weltberühmten Terrakotta-Armee. Auf dem riesigen Gelände findet man in mehreren Hallen die zum Teil restaurierten Statuen von Soldaten, Offizieren, Beamten und Pferden, die als Grabbeigabe des ersten chinesischen Kaisers dienten. Unter der Erde befinden sich noch viele weitere Statuen, jedoch sind die Ausgrabungen vorerst gestoppt. Man will zuerst mehr über die Möglichkeiten der Restaurierung und Erhaltung studieren, bevor man weitere Gruben öffnet.

Auf dem Weg durch die Hallen haben wir dann Joachim verloren. Eine Suche am Ausgang und auf dem Parkplatz blieb erfolglos und Thomas fuhr mit uns ohne ihn los.

Von der Terrakotta-Armee ging es dann außerplanmäßig zur Wildganspagode. Hier werden buddhistische Schriften aus Indien aufbewahrt.

Diese Informationen waren uns vorerst einmal völlig egal, weil wir uns um Joachim sorgten. Wir haben Thomas darauf angesprochen und er war zunächst wenig kooperativ, weil er meinte, dass Joachim selber Schuld sei. Mein Hinweis, dass es hier nicht um Schuld ging, brachte ihn dazu, wenigstens mal mit dem Hotel zu telefonieren. Da wir das nicht mitbekamen riefen wir selber im Hotel an und fragten, ob sich Joachim eventuell gemeldet habe. Zu diesem Zeitpunkt vermutete seine Frau Sigrid, dass er weder den Namen des Hotels kannte (im Übrigen wusste das keiner von uns so genau, warum auch?), noch die Hotelkarte, Geld oder ein Handy bei sich hatte.

Allerdings ist er ein erfahrener China-Reisender, so dass zumindest ich mir wenig Gedanken darum machte, er könne irgendwo im Nirgendwo sein.

Kurze Zeit später traf er an der Wildganspagode ein und es stellte sich heraus, dass er sehr wohl die Hotelkarte bei sich hatte und ebenso Geld, mit dem er zuerst per Taxi ins Hotel gefahren war. Nach einem Telefonat des Hotels mit Thomas hatte er sich dann auf den Weg zur Wildganspagode gemacht. (War das in dieser Ausführlichkeit notwendig? Ja!, denn wenn wir das später mal lesen, werden wir sicherlich einiges zu lachen haben.)

Den Rest der Zeit verbrachten wir dann wesentlich entspannter an der Wildganspagode und konnten die Schönheit der Anlage genießen. Sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Am Abend war dann das große Maultaschenessen angesagt. In der Regel dauert es über 1,5 Stunden, da aber einige von uns bereits in 1 Stunde eine Show besuchen, machen wir das mal wieder im Schnelldurchgang L.

Schlag auf Schlag werden 18 unterschiedliche Maultaschen serviert, die auf witzige Weise präsentiert werden (als Frösche, Enten, Muscheln etc.). Lecker sind sie fast alle, aber ein wenig ist es mehr ein Herunterschlingen als ein Genuß. Schade. Am Ende bekommen wir noch ein chinesisches Fondue aus in Suppe kurz aufgekochten Mini-Maultaschen. Nach dem Servieren muss jeder seine Maultaschen zählen, und die Menge entscheidet über den Spruch auf einem Spruchband (Gute Ernte, Reichtum, Glück und Reichtum etc.). Man kennt das ja von Glückskeksen. Dazu muss man wissen, dass Maultaschen üblicherweise zu Neujahr gegessen werden. Sie sind keine alltägliche Speise.

Nach dem Abendessen fahren wir gemeinsam mit Sigrid und Joachim mit dem Taxi zu den Wasserspielen an der Wildganspagode. Ähnlich wie in Barcelona werden gegen 21.00 Uhr die Wasserspiele zu Musik farblich beleuchtet und im Takt der Musik inszeniert. Ein nettes Spektakel mit tausenden von Zuschauern, die teilweise klatschnass zwischen den Fontänen umher springen.

Nach dem Schauspiel fahren wir mit dem Taxi zurück ins Hotel und nehmen unseren Abschiedsdrink, denn morgen trennen sich unsere Wege von Sigrid und Joachim. Schade eigentlich, denn wir hatten viel Spaß.

Leider musste ich an diesem Abend auch erfahren, dass Stuttgart vor Schalke Deutscher Meister geworden ist L.

20.05.2007

Wie immer frühes Wecken und anschließend Besuch des Freimarktes in der Nähe der Stadtmauer (wir sind noch in Xi’an). Die Geschäfte wurden gerade geöffnet und so waren wir mit unserer Gruppe zu Beginn noch alleine unterwegs. Es gibt dort ausreichend Kitsch und nachgemachte Markenware zu kaufen. Auf jeden Fall war es ein interessantes Erlebnis, auch wenn uns nur 1 Stunde Zeit blieb.

Anschließend mal wieder eine Heizdeckenaktion in einer Jade-Schleiferei. Kurz abgehandelt und dann wurden die Gruppen getrennt. Während der eine Teil bereits jetzt zum Flughafen musste, wurden wir nochmals ins Hotel gefahren und hatten noch 1 Stunde bis zum Mittagessen. Eine Erkundung der näheren Umgebung des Hotels brachte keinen Erfolg, da es außer einem Elektronikladen nur Restaurants gab.

Das Mittagessen gab es dann im Hotel und anschließend hatten wir noch 2 Stunden Zeit bis zur Abfahrt. Diese verbrachten wir im Biergarten des Hotels im Schatten von ein paar Bäumen. Unser lokaler Reiseführer zeigte uns die Geheimnisse des sehr beliebten chinesischen Spieles „Mahjong“.

Danach Fahrt zum Flughafen. Nachdem unser Reiseleiter am 4. Schalter endlich den richtigen Check-In gefunden hatte, wurden unsere Koffer durchleuchtet und prompt mussten 2 von uns (auch ich) diese schicken magnetischen Steine abgeben, die ein sirrendes Geräusch machen, wenn man sie zusammen in die Luft wirft. Na ja, haben ja nur 1 € gekostet. Die Airlines haben wohl Angst, dass zu viele Magneten im Gepäck die Bordinstrumente stören. Ich habe hierzu eine eigene Theorie aufgestellt. Es gibt von diesen magnetischen Steinen nur ca. 20.000 Stück, die billig an die doofen Touristen verkauft werden, am Flughafen konfisziert werden und anschließend in den Kreislauf zurückgeführt werden

Das Flugzeug für den Inlandsflug war eine sehr kleine Maschine für 33 Passagiere und 3 Besatzungsmitglieder. Als wir gesehen haben, dass vor unseren Augen ein Reifen des Fahrwerks gewechselt wurde, wurden wir ein wenig blass ;-).

Nach ca. 1,5 Stunden Flugzeit landeten wir sicher in Yichang. Von dort ging es mit einem Zwischenstopp über einen kleinen Supermarkt zum Abendessen (sind wir nur am Essen? Ich bin auf die Waage gespannt).

Von dort ging es über sehr abenteuerliche Wege (muss wohl eine Abkürzung gewesen sein) zum Liegeplatz der „Victoria 2“, unserem Kreuzfahrtschiff der nächsten 3 Tage.

21.05.2007

Morgens Fahrt zum großen Staudamm mit seiner 5-stufigen, doppelten Schiffsschleuse und dem noch nicht fertig gestellten Schiffshebewerk. Der Staudamm dient der Regulierung des Hochwassers, der Verbesserung der Schiffbarkeit des Yangtze und der Stromerzeugung. Er ist das größte Staudammprojekt der Welt und stellt alle anderen Staudämme in jeglicher Hinsicht in den Schatten.

Allerdings war die Besichtigung eine Quälerei, da auf dem schattenlosen Platz eine mörderische Hitze herrschte. Von einer Aussichtsplattform hat man einen sehr schönen Überblick über die gesamte Anlage, und in einem Souvenirshop ist sogar ein Modell des Staudammes ausgestellt.

Nach ca. 3 Stunden Besichtigung war der erste Tagesausflug vorbei, und wir fuhren mit dem Schiff in die Schiffsschleuse. Der Schleusenvorgang dauert insgesamt knapp 3 Stunden und geht zur Zeit nur bis zur 4. Stufe, da der Wasserspiegel noch ca. 60 m unter dem Zielwert liegt.

Vom Sonnendeck aus haben wir das Ganze zeitweise beobachtet, denn es ist schon ein gigantischer Anblick, wenn 6 große Schiffe in eine Schleuse fahren, sich die gewaltigen Stahltore schließen und man pro Stufe ca. 60 m in die Höhe gehoben wird.

Danach war Wäschewaschen und ein wenig Ruhe angesagt.

22.05.2007

Muss ich es noch erwähnen? Wecken um 07.00 Uhr.

Nach dem Frühstück Ausflug zum Shendong-River, einem sehr schmalen und verschlungenen Seitenfluss des Yangtze. Wieder war es wahnsinnig heiß, aber der Ausblick in die wilde Schlucht war schon atemberaubend. Zur Verwunderung aller konnte man an verschiedenen Stellen in Felsspalten so genannte „schwebende Särge“ sehen. Hier wurden vor über 2000 Jahren Menschen in schwindelerregender Höhe bestattet. In der Höhe deshalb, weil man glaubte, dass sie so schneller und leichter in den Himmel steigen könnten. Wie man die Särge in die Felsspalten bekommen hat bleibt mir schleierhaft.

Als wir mit unserem Boot wegen des Wassergangs nicht mehr weiterfahren können, steigen wir in Gruppen zu ca. 15 Personen in kleine Ruderboote um und werden weiter flussaufwärts zu ein paar kleinen Stromschnellen gerudert. Die Besatzung besteht aus 6 Mann. Vor den Stromschnellen werden die Boote mit allen Passagieren an Bord (!) über ein Kiesbett gezogen. Traditionell ist die Bootsmannschaft dabei splitternackt, um ein Wundscheuern durch die Zugseile zu vermeiden. Seit ca. 50 Jahren behalten sie aber ihre Hosen und Shirts an. In Souvenirshops gibt es aber noch Fotos mit den nackten Männern zu kaufen.

Nach der Rückkehr auf unser Schiff ist dann wieder ein wenig Ruhe angesagt. Die Verkaufsveranstaltungen an Board (Seidenmalerei, Kalligraphie, Massage und Zuchtperlen interessieren uns zu diesem Zeitpunkt eher wenig). Allerdings, wenn unser Reiseführer Informationen zu den Schluchten gibt, hören wir seinen Vorträgen auf dem Sonnendeck gespannt zu.

23.05.2007

Heute steht ein kurzer Ausflug nach Shengdu, einer Geisterstadt, auf dem Programm. Die 400 Stufen liegen nur wenige Busminuten von unserer Anlegestelle am Ufer des Yangtze. Oben auf dem Berg kann man die Anlage bereits erkennen.

Bei wahnsinniger Luftfeuchtigkeit (gefühlte 100%) ersparen wir uns teilweise den Fußweg und nehmen für die ersten 300 Stufen einen Sessellift. Wir sind sowieso schon klatschnass geschwitzt. Die Geisterstadt ist eine Tempelanlage des Daoismus und Buddhismus und voller Prüfsteine für das nächste Leben. Man muss z. B. mit einer bestimmten Anzahl von Schritten über eine Brücke gehen, um Reichtum und Gesundheit zu erlangen, oder auf einer kleinen Kugel balancieren oder eine 180 kg schwere Kugel auf einem Kegel platzieren, um die Treue eines Mannes in der Ehe unter Beweis zu stellen.

Wegen des sehr diesigen Wetters gibt es eher wenige gute Fotomotive. Außerdem ist jede Bewegung wegen der Schwüle sehr mühsam.

Am Nachmittag verziehen wir uns in die kühle Kabine. Da die Landschaft nicht mehr so spektakulär ist, verpassen wir auch nichts.

Am Abend dann nehmen wir einen Aperitif in der Bar und gehen anschließend zum Kapitäns-Bankett in den Speisesaal. Der Kapitän verabschiedet sich von allen Gästen, denn morgen nach dem Frühstück werden wir ausgeschifft.

Donnerstag, 17. Mai 2007

14.05. - 16.05.2007

Co-Autor und Lektor: Simone

13/14.05.2007

Flug „CA 0966“ um 14.50 Uhr ab Frankfurt nach Peking. Wie immer auf unseren Reisen verspäteter Abflug. Diesmal 30 Minuten, also Take-Off um 15.20 Uhr mit einem Airbus A330-200. Maschine ist ausgebucht, und wir sitzen in der Mitte in einer 4er Reihe. Die Bestuhlung ist nicht ganz so schlimm (eng), wie ich es mir vorgestellt habe, aber eben Economy. Geplante Flugzeit 9.5 Stunden - in die Nacht hinein - sehr zum Ärger von Simone, weil sie beim Fliegen keine Dunkelheit mag.

Wir fliegen über Posen, Warschau, Moskau, Jekaterinenburg, Omsk, Novosibirsk, Irkutsk, Ulan Bator.

Ankunft in Peking um 06.20 Uhr Ortszeit, also genau 9 Stunden Flug.

Transfer mit einem deutschsprachigen Reiseführer (Thomas????) hat problemlos funktioniert, außer dass natürlich die Straßen verstopft waren.

Um 09.15 Uhr Ankunft im Hotel, und wir haben blitzschnell eingecheckt. Dann war erst mal kurz Ruhe angesagt. Schließlich waren wir seit 20 Stunden auf den Beinen.

Hotel Best Western

GPS:

N 39° 52.0742

E 116° 27.2689

Altitude 123,10 m

Trotz Wecker hätten wir beinahe die Abreise zum ersten Ausflug verpasst. Ungefähr 10 Minuten blieben uns zwischen Realisierung, dass wir verschlafen hatten und dem Treffpunkt in der Lobby. Da wir aber so etwas schon kannten (vor ein paar Jahren fast den Flieger nach Ägypten verpasst, weil die Uhr in der Nacht stehen geblieben war à seitdem haben wir 2 Uhren im Schlafzimmer ;-) ), waren wir natürlich in Rekordzeit fertig und pünktlich in der Lobby. Und wir konnten sogar uns noch Geld an der Rezeption wechseln. Kann das wirklich funktionieren? Versucht es mal ;-)

Zuerst ging es mit dem Bus zu einem Restaurant, wo wir unsere erste „Original Chinamahlzeit“ zu uns nahmen. Es war sehr lecker und wir mussten feststellen, dass „Süß-Sauer“ in Deutschland tatsächlich auch so in China gegessen wird; von wegen „angepasst an europäische Gaumen“.

Danach Fahrt zum Himmelstempel und Besichtigung der gesamten Anlage im Eiltempo (das Tempo sollten wir übrigens auch weiterhin während der Tage mit Thomas beibehalten).

Am Abend gab es dann ein 4-Gänge-Menü mit Peking-Ente als Höhepunkt. Ich sage nur: Fantastisch!!!

Um 23.00 Uhr lagen wir dann total erschöpft im Bett.

15.05.2007

06.15 Uhr Weckdienst L, kurzes, aber ausgiebiges Frühstück (bereits morgens mit Reis und Blumenkohl süß-sauer). Es gab wahlweise interkontinentales und/oder traditionelles Frühstück.

Nach dem Frühstück fast 1,5 Stunden quer durch den Berufsverkehr in die Verbotene Stadt (Kaiserpalast). Wunderschöne Gartenanlagen und Höfe. Sicherlich sehr schön zum Entspannen, aber als Tourist mit weiteren 10.000en Besuchern leider nicht möglich. Die Anlage ist riesig, knapp 1km lang und ca. 600m breit. Aber die größte Attraktion sind wir „Langnasen“. Immer wieder kommen Chinesen oder Personen, die wir für solche halten, und wollen sich mit uns fotografieren lassen. J

Zum Abschluss ein kurzer Marsch über den Platz des Himmlischen Friedens und Weiterfahrt zum Sommerpalast. Auf dem Kunming See eine kleine Bootsfahrt gemacht. Von dort direkt wieder in die Stadt zum Abendessen. Da die Hälfte der Mitreisenden eine Peking-Oper anschauen, wollen wir nicht warten und fahren mit dem Taxi zurück ins Hotel. Gegen 23.00 Uhr fallen wir ins Bett.

16.05.2007

Wieder Weckdienst um 06.15 Uhr L. Aber ist ja kein Strandurlaub. Wir wollten es nicht anders. Fast 2 Stunden Fahrt mit dem Bus durch den wahnsinnigen Verkehr nach Badaling zum bekanntesten Teil der Chinesischen Mauer. Auf dem Weg dorthin aber Zwischenstopp bei einer Zuchtperlenfabrik. Wir kommen uns schon vor wie Rentner auf einer Kaffee-Fahrt, nur dass die Chinesen keine Heizdecken verkaufen. Aber zum Glück ist keiner aufdringlich. Wir haben dort nichts gekauft J.

Nach der Mauer fahren wir zu den Ming-Gräbern (braucht man nicht wirklich zu sehen) und von dort zur Allee der Tiere oder auch „Geisterallee“. Das lohnt sich schon viel eher anzuschauen, da die Motive auch recht nett sind…

Später fahren wir gegen 20.00 Uhr zum Hauptbahnhof von Peking und nehmen den Nachtzug nach Luoyang. Hier gibt es die ersten größeren Probleme, da für 20 Personen nur 16 Betten zur Verfügung stehen. Die anderen 4 bekommen nur Tickets für die „Holzklasse“ und das auch nur bis zur nächsten Provinzhauptstadt (kaum 1/10tel der Strecke). Unser Reiseführer Thomas ist ziemlich aufgeregt, da er größeren Ärger erwartet. Er sucht sich die Unterstützung einer anderen chinesischen Reiseführerin.

Derweil sitzen wir im Speisewagen und warten auf die Dinge, die da noch kommen. Es ist 23.00 Uhr, und es gibt lauwarmes Bier. Die Gruppe dort solidarisiert sich in Bierlaune und mittlerweile sind alle per Du. Es wäre schön, wenn es so harmonisch weitergehen würde.

Eben haben wir auch erfahren, dass wir im weiteren Verlauf der Reise 8 anstatt nur 6 Personen sind. Das war uns bei Abflug nicht bekannt. In Xi’an trennen sich nämlich die Wege, da ein Teil der Mitreisenden die 14-tägige oder 23-tägige Reise inkl. Hongkong gebucht hat, wir aber die 21-tägige Reise machen.

So gegen 00.00 Uhr versuchen wir im stickigen Abteil zu schlafen, aber wir sind froh, dass wir zumindest ein bischen dösen können und uns so gut es geht entspannen. Die Nacht ist irrsinnig lange, der Zug wahnsinnig laut, die Abteilwände so dünn, dass das Schnarchen neben mir tatsächlich aus der anderen Kabine kommt.

Bereits am frühen Abend waren die Toiletten so versaut, dass man nur im äußersten Notfall den Gang dorthin wagt.